Elektromobilität ist weiter auf dem Vormarsch: 27 Prozent der Unternehmen setzen bereits Fahrzeuge mit Elektroantrieb ein. Dies ergab eine Umfrage des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2022. Darüber hinaus gaben 26 Prozent der befragten Flottenbetreiber an, Elektromobilität in den nächsten drei Jahren einführen zu wollen. Somit wäre in drei Jahren über jedes zweite Fahrzeug einer Flotte mit Batterie unterwegs.
Mit dem Wandel der Antriebstechnik ändern sich auch die Anforderungen an die Werkstätten. Nicht nur die Wartungs- und Reparaturumfänge von Elektrofahrzeugen unterscheiden sich deutlich von denen eines Verbrenners, sondern auch die Ansprüche an die Werkstattausstattung. Darüber hinaus müssen sich Techniker, die E-Fahrzeuge warten oder reparieren, erst durch Schulungen für diese Tätigkeit qualifizieren. Werkstattleitern stehen also große Investitionen bevor.
Gütesiegel „Fachbetrieb E-Mobilität“ gibt Orientierung
Auch Unternehmen setzen zunehmend Elektrofahrzeuge ein. Steht eine Reparatur an, müssen Fuhrparkmanager gleich zwei Herausforderungen meistern: Zum einen müssen sie eine Werkstatt finden, die E-Fahrzeuge repariert, zum anderen sollte die Reparatur zu einem fairen Preis erfolgen. Orientierung bei der Suche gibt das Gütesiegel „Fachbetrieb für E-Mobilität“ des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik e.V. (ZKF) und des Bundesverbandes der Partnerwerkstätten e. V. (BVdP). Es stellt Standards in der Reparatur von Elektrofahrzeugen aller Fabrikate sicher. Fuhrparkverantwortlichen garantiert das Siegel, mit einem spezialisierten Betrieb zusammenzuarbeiten, der sich durch zusätzliche Ausstattung und Weiterbildung seiner Mitarbeiter für die Arbeit an E-Autos auszeichnet.
Werkstattleiter müssen investieren
Um Elektrofahrzeuge reparieren und warten zu dürfen, müssen Kfz-Werkstätten demnach nicht nur fachliche, sondern auch spezielle bauliche Voraussetzungen erfüllen. Laut dem Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik e.V. (ZKF), dem Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe e.V. und dem Bundesverband der Partnerwerkstätten e.V. (BVdP) sind dafür folgende Voraussetzungen notwendig:
Betriebliche Mindestanforderungen
Ausstattung, u.a./nicht abschließend:
- Persönliche Schutzausrüstung, wie Isolierhandschuhe oder Helm mit Visier
- Arbeitsplatz mit Lademöglichkeit
- Isoliertes Werkzeug für die Arbeit am Hochvoltsystem
- Verschließbare Aufbewahrungsstationen für Schlösser, Schlüssel und Verriegelungen
Abstellfläche für beschädigte und verunfallte Hochvolt-Fahrzeuge:
- Mindestens eine befestigte Fläche im Freien mit einem Mindestabstand von fünf Metern zu anderen Fahrzeugen und umliegenden Gebäuden
- Sicherungsmöglichkeit gegen Zutritt von Unbefugten
- Flächenbegrenzung und Warnhinweise in Anlehnung an EN 50110
- Fläche muss nicht durchgehend freigehalten werden, sollte aber schnell zur Verfügung stehen
- Brandschutz, wie speziell für Hochvolt-Fahrzeuge entwickelte Löschdecken
Mindestens ein qualifizierter Mitarbeiter für Hochvoltsysteme
Neben der baulichen Qualifizierung sollten Werkstätten darüber hinaus frühzeitig in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, denn sonst dürfen diese die E-Fahrzeuge weder reparieren noch warten. Dazu zählen auch einfachere Arbeiten wie ein Reifenwechsel.
Die Anforderung des ZFK lautet, dass in jeder Werkstatt mindestens ein Mitarbeiter beschäftigt sein muss, der eine Ausbildung für Arbeiten an Hochvoltsystemen im spannungsfreien Zustand absolviert hat. Diese Qualifikation erlaubt dem Mitarbeiter, im Betrieb an Hochvoltsystemen selbstständig und sicher zu arbeiten und die Reparaturen fachgerecht auszuführen.
Mit der Weiterbildung seiner Mitarbeiter und der entsprechenden Ausstattung der Werkstatt ist der Karosseriebetrieb berechtigt, das neue Verbandssiegel zu führen. So positioniert sich das Unternehmen als Fachbetrieb für E-Mobilität und signalisiert den Kunden Kompetenz auf dem Gebiet der Reparatur von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen.
Preisentwicklung für Reparaturen an E-Fahrzeugen offen
Wie sich die Kosten für Wartung und Reparatur von Elektrofahrzeugen entwickeln werden, ist derzeit noch schwer abzuschätzen. Elektrofahrzeuge sind verglichen mit Pkw mit Verbrennungsmotor deutlich wartungsärmer, da sie weniger Bauteile beinhalten. Bei einem kraftstoffbetriebenen Fahrzeug sind insbesondere Elemente wie Zündkerzen, Kühler, Auspuffanlage, Zahnriemen und Kraftstofffilter schadensanfällig und müssen regelmäßig geprüft werden. All das ist im E-Auto nicht vorhanden. Standardmäßige Serviceleistungen wie der Ölwechsel oder das Auffüllen von Kühlflüssigkeit entfallen. Weiterhin ist der Bremsverschleiß geringer, da die Geschwindigkeit neben den mechanischen Bremsen auch durch den Elektromotor gedrosselt wird. Selbstverständlich ist auch keine Abgasuntersuchung notwendig. All diese Aspekte sprechen langfristig für niedrigere Werkstattkosten.
Trotzdem steckt die Elektromobilität noch in der Anfangsphase. Das bedeutet, dass trotz der Qualifikation für viele Techniker die Probleme an E-Fahrzeugen neu und ungewohnt sind. Sie brauchen mehr Zeit für Analyse und Reparatur. Darüber hinaus werden Werkstattinhaber ihre Investitionen auch auf die Kunden umlegen. Diese Aspekte könnten die Kosten aus aktueller Sicht auch in die Höhe treiben. Wie sie sich letztendlich entwickeln, ist noch unklar.
RepairFix hilft bei der Suche nach einem Fachbetrieb mit fairen Preisen
Damit Fuhrparkverantwortliche von angemessenen Preisen und gleichzeitig einer hohen Qualität der Reparaturen profitieren, unterstützt sie RepairFix bei der Suche nach der passenden Werkstatt. In dem Werkstattnetzwerk von RepairFix finden sich viele Betriebe, die sich für die Arbeit an Elektrofahrzeugen qualifiziert haben und das Siegel „Fachbetrieb für E-Mobilität“ des ZKF tragen dürfen. Auch viele Tesla Approved Bodyshops finden sich in dem Netzwerk. Somit kann sich das Flottenmanagement sicher sein, dass seine E-Fahrzeuge in die Hände von Profis gelangen. Die Lösung motum von RepairFix hilft aber nicht nur dabei, die richtige Werkstatt zu finden, sondern auch die Kommunikation mit der Werkstatt zu digitalisieren und damit den administrativen Aufwand für alle Beteiligten zu reduzieren. Erfahren Sie hier mehr über das digitale Schadenmanagement für Flottenbetreiber.
Außerdem erleichtert motum Werkstätten die Arbeit, indem die gesamte Kundenkommunikation digital und interne Prozesse effizienter gestaltet werden. Erfahren Sie hier mehr dazu.