Was ist die Schadenquote?
Hinter der Schadenquote verbirgt sich das Verhältnis zwischen den Kosten für entstandene Schäden* und den gezahlten Versicherungsprämien über den Zeitraum eines Jahres. Sie ist damit ein wesentlicher Indikator für die Rentabilität des Versicherungsgeschäfts.
Eine hohe Quote signalisiert, dass ein großer (oder sogar der gesamte) Teil der Prämieneinnahmen zur Deckung von Schäden aufgewendet werden muss, wodurch die Wirtschaftlichkeit des Versicherungsunternehmens beeinträchtigt sein kann. Umgekehrt ist eine niedrigere Schadenquote ein Zeichen für eine effektive Risikoeinschätzung und -kontrolle seitens des Fuhrparkverantwortlichen, während die Stabilität des Versicherungsvertrages gewährleistet werden kann.
*Hinweis: In der Gesamtschadenquote werden nicht nur die in Rechnung gestellten Reparaturkosten berücksichtigt, sondern auch die entstandenen Verwaltungskosten seitens der Versicherung.
Wie wird die Schadenquote berechnet?
Die Schadenquote wird in der Regel als Prozentsatz ausgedrückt und kann mit einer einfachen Formel berechnet werden:
Schadenquote = Gesamtschadenssumme/Bezahlte Prämie x 100
Ein vereinfachtes Beispiel (ohne Berücksichtigung einer Selbstbeteiligung oder entstandenen Verwaltungskosten) erläutert die Anwendung:
Ein Fuhrpark mit 150 Fahrzeugen hatte im vergangenen Jahr insgesamt 40 Schäden. Neben Parkremplern und Lackkratzern waren auch einige Unfälle dabei, die einen Gesamtschaden von 75.000 Euro verursachten.
Auf das Jahr gerechnet wurden für den Fuhrpark insgesamt 90.000 Euro Versicherungsprämie bezahlt. Teilt man nun die Gesamtkosten durch die Versicherungsprämie, so erhält man eine Schadenquote von
75.000 Euro / 90.000 Euro * 100 = 83,34 %.
Im Idealfall wird eine Schadenquote von 65-70% als angemessen angesehen. Wird dieser Wert überschritten, drohen Prämien- und Selbstbeteiligungserhöhung, die sich negativ auf die Kostenstruktur und die Wirtschaftlichkeit der Flotte auswirken.
Betrachtet man ein anderes Beispiel bei gleicher Flottengröße mit nur 60.000 Euro Schadenkosten pro Jahr, so sinkt die Schadenquote deutlich:
60.000 Euro / 90.000 Euro * 100 = 66,67 %.
Liegt die Schadenquote wiederholt deutlich unter 65%, so ist dies für den Versicherer zwar ein lukratives Geschäft, für die FuhrparkmanagerInnen jedoch ein Indiz für eine mögliche Überversicherung und eine Möglichkeit zur Kostenoptimierung.
Während eine Quote zwischen 65% und 70% als ideal gilt, liegt es im Ermessen des Versicherers, welche Schadenquote sogar zu einer Vertragskündigung führen kann. Eines sollte jedoch klar sein: Wiederholte Schadenquoten von über 100% machen eine Kündigung nahezu unausweichlich. Vor diesem Hintergrund ist es für FuhrparkmanagerInnen von entscheidender Bedeutung, die Schadenquote durch regelmäßige Kontrolle und Optimierung möglichst niedrig zu halten, um die finanzielle Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Flotte nachhaltig zu sichern.
Bereit Ihre Schadenquote nachhaltig zu senken?
Unser Fuhrparkexperte Dominik Gerhards und motum CEO und Co-Founder Dr. Moritz Weltgen haben anhand von drei Praxisbeispielen zusammengefasst, wie Sie Ihre Schadenquote Schritt für Schritt senken können. Sichern Sie sich gleich hier die Aufzeichnung und starten Sie noch heute mit der Optimierung Ihres Fuhrparks:
Wie kann die Schadenquote im Fuhrpark reduziert werden?
Betrachtet man die Gleichung genauer, werden zwei Stellschrauben schnell sichtbar:
Letztlich sind Unfälle nicht vorhersehbar und auch die Höhe eines Schadens hängt stark vom jeweiligen Fahrzeugwert und den von der Versicherung übernommenen Leistungen ab. Dennoch ist es möglich, aktiv Einfluss auf die Quote zu nehmen.
Zunächst sollten Sie auf Ihre Versicherung zugehen, um sich regelmäßig über die Schadenquote informieren zu lassen - nur wenn Sie den Überblick haben, können Sie rechtzeitig und effektiv eingreifen. Um die Quote zu optimieren, gibt es drei Kategorien:
- Servicepartner optimieren:
Nicht selten ist ein einfacher Wechsel zu freien Werkstätten eine sichere Lösung, um Reparaturkosten zu senken. Während auch hier die Reparatur nach Herstellervorgaben gesichert ist, können hier vor allem die Stundensätze deutlich geringer ausfallen.
Wichtig: Gegebenenfalls im Vorfeld mit Leasingpartnern klären, ob ein einfacher Wechsel möglich ist oder OEMs genutzt werden müssen.
- Schadenprozesse optimieren:
Nicht immer ist es wirtschaftlich, jeden Schaden über die Versicherung abzuwickeln. Als Faustregel gilt: Wenn der Schaden laut Kostenvoranschlag maximal die Selbstbeteiligung + 200 - 300 Euro kostet, ist es wirtschaftlich, die Kosten selbst zu tragen. Darüber hinaus lohnt sich ein kritischer Blick auf die entstandenen Schäden - nicht jeder Schaden muss sofort repariert werden und es schont die Quote ungemein, kleinere Schäden geplant aufzuschieben und gegebenenfalls kurz vor Leasingende abzuwickeln.
- Daten analysieren:
Ein kritischer Blick auf die häufigsten Schäden lohnt sich, um hohe Risikopotenziale zu minimieren. Häufen sich eine Schadenart oder ein Schadenhergang - z.B. Parkrempler beim Rückwärtseinparken - können Schäden durch den Einsatz von Kamerasystemen um ein Vielfaches reduziert werden.
Grundsätzlich gilt: Eine Analyse der entstandenen Schäden und ein kritisches Abwägen der Notwendigkeit und des Zeitpunkts einer Reparatur senken die Schadenquote häufig bereits so weit, dass Kostenerhöhungen seitens der Versicherer wirkungsvoll vermieden werden können.
FAQ
Was ist eine gute Schadenquote in der KFZ-Versicherung?
Um Prämienerhöhungen oder gar Kündigungen zu vermeiden, bewegt sich Ihre Schadenquote im Idealfall zwischen 65 - 70%.
Wie wird die Schadenquote berechnet?
Die Schadenquote berechnet sich aus dem Verhältnis zwischen den Gesamtkosten der Schäden und der Versicherungsprämie, gerechnet auf ein Jahr:
Schadenquote = Gesamtschadenssumme/Bezahlte Prämie x 100